Winterzeit – Grippezeit!

Die echte Grippe, genannt Influenza, ist eine der häufigsten Atemwegserkrankungen des Menschen. Sie ist eine ernst zu nehmende, akute und hochansteckende Virus-Erkrankung und führt in der Schweiz jedes Jahr zu rund 200’000 Arztbesuchen, 5’000 Hospitalisationen und 400–1’000 Todesfällen. In Europa tritt saisonal während der kalten Jahreszeit zwischen November und April eine rund achtwöchige Grippewelle auf.

Die Krankheit beginnt im Normalfall mit plötzlichem hohem Fieber und Schüttelfrost. Neben Kopf- und Gliederschmerzen sind Muskel- und Kreuzschmerzen, trockener Husten sowie extreme Müdigkeit und Abgeschlagenheit typisch. Bei Kindern können auch Durchfall und Bauchweh auftreten. Normalerweise klingt die Grippe nach 7–10 Tagen wieder ab.

Wichtig ist es, die echte Grippe von einer Erkältung, einem sogenannten «grippalen Infekt» zu unterscheiden. Zahlreiche Virustypen, wie zum Beispiel Rhino- oder Adenoviren können «banale» Erkältungskrankheiten auslösen. Im Unterschied zur Influenzagrippe beginnt diese Erkrankung meist schleichend, mit Frösteln, erhöhter Temperatur, Kitzeln in Hals und Nase, Schluckbeschwerden und einem allgemeinen Krankheitsgefühl. Danach folgen Schnupfen, Husten, Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen, sowie leichtes Fieber, das ein paar Tage anhalten kann.

Zusammengefasst heisst das: Patienten mit verstopfter und laufender Nase, schleimhaltigem Husten und leicht erhöhter Temperatur haben in der Regel einen grippalen Infekt (Erkältung) und keine echte Influenza-Grippe!

Grippeviren, vorrangig Influenzaviren vom Typ A und B, werden durch Tröpfcheninfektion (Husten und Niesen) sowie durch direkten Kontakt mit Schweiss oder Speichel übertragen. Vor allem in geschlossenen Räumen werden die Viren leicht von Person zu Person weitergegeben. Infizierte Personen können die Erreger bereits vor Ausbruch der Krankheit durch einen Händedruck, ein Küsschen oder Niesen im Zug übertragen.

Besonders gefährdet sind Personen über 65 Jahre, Kinder und Erwachsene mit bestehenden chronischen Krankheiten wie, Herz- und Lungenerkrankungen, Asthma, angeborenen Fehlbildungen des Herzens, zystischer Fibrose, verschiedene Stoffwechselstörungen etc. Diesen Risikogruppen, sowie dem Medizinal- und Pflegepersonal empfiehlt das Bundesamt für Gesundheit BAG die Impfung gegen Grippe.

Idealerweise erfolgt die Grippeimpfung zwischen Mitte Oktober und Mitte November und muss jährlich wiederholt werden, weil sich die Grippeviren von Jahr zu Jahr verändern. Entsprechend werden die Impfstoffe gemäss Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO jede Saison in anderer Zusammensetzung produziert.

Aktuelle Daten zur Aktivität der saisonalen Grippe 2016/2017, publiziert vom Nationalen Zentrum für Influenza in Genf, finden Sie hier